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Bücher und Texte

Über die Jahre, um genau zu sein, seit 2013 sind eine Menge an Kurzgeschichten, Texten, Buchideen und kompletten Büchern aus verschiedenen Genres zusammen gekommen!

Lies hier eine Auswahl der schönsten Geschichten...

 

 

 

 

Photo by Arcaion/pixabayPhoto by Arcaion/pixabayDer Pfad

 

 Kategorie Kurzgeschichte / Spirituelles

 

 

 

Und inmitten des Nebels fand sie ihren Weg.

Ihre Intuition leitete sie, sah das, was ihre Sicht ihr nicht bieten konnte.

Und sie vertraute. Setzte Fuß um Fuß, Schritt um Schritt, bis ihr Weg vom Wald sie zu Wasser führte, zu einem Steg.

Die wabernde Masse aus kalter, dunstiger Luft öffnete einen Pfad, den sie beschritt, und so, als würde sie das Element liebevoll umarmen, umschloss der Nebel sie erneut, als sie schließlich zum Halt kam.

Vor ihr hörte sie die leisen Geräusche von Wasser, der Geruch trug die heimischen Pflanzen mit sich, würzige Schwere, nach Moos und Farn.

Sie blieb reglos, hörte auf ihren Atem, ihren Herzschlag, der lebendig und stark in ihrer Brust schlug...dieser eine Rhythmus, der sie mit dem Leben verband, mit ihrer Natur.

Die Melodie, die sie umfing, begann irgendwo aus dem Nichts, aus einer scheinbaren Leere kommend, immer näher, immer stärker werdend.

Sie lauschte nicht nur, sondern öffnete ihre Seele, ließ die Melodie in sie, sog sie auf und die Vibration der Töne, erdig und archaisch, erreichte jeder ihrer Zellen, synchronisierte sich mit ihr, durch sie und sie stimmte mit ein, ihre Stimme fremd, und doch so vertraut.

Wärme breitete sich aus, durchzog ihre Muskeln, verwandelte sich in pure Energie und wurde auf zugehörigen Bahnen in ihrem Körper verteilt, erreichte jeden Winkel. Es kribbelte angenehm, warm, vertraut, sanft.

 

Heilend.

 

Was immer es war, dass sie durchflutete, es war genau die Energie, die sie brauchte, das Element, was gefehlt hatte.

In ihr begann etwas zu wachsen, erst war es klein, wie ein Samenkorn, doch dann weitete es sich aus, wie eine Erkenntnis flutete es durch sie, verband sie mit allem, was sie umgab, mit dem Nebel, dem darin versteckten See, dem Wald, dem Gras, den Tieren, dem Himmel und schließlich mit der Essenz.

 

Die Essenz.

Das war sie war. Licht. Liebe.

Hoffnung.

Ihre Seele flog.

Streifte das Essentielle und nahm sich etwas davon.

 

Mit einem lauten Seufzer war sie zurück, mitten im Nebel, auf einem hölzernen Steg.

Und dennoch...

Ihr Körper war so leicht wie noch nie, die Schwere, die Angst, die Not verblasst im Nichts des Nebels, gereinigt.

atmete tief ein.

Die Melodie umgab sie immer noch, lullte sie ein und diesmal hörte sie nur zu...wie dem Wind, der sie irgendwann mit sich weitertrug.

Und mit einem Mal erhellte die Sonne den Nebel. Vertrieb den letzten Zweifel, der noch in ihr war.

Es war ihre Reise. Sie würde sie bezwingen, egal wie viel Anstrengung es sie kosten würde. Sie wusste nun, was sie erwarten würde, konnte es klar und deutlich vor ihr sehen.

Das Ziel.

Und, als sie sich zum gehen umwandte, zauberte es ein unbezwingbares Lächeln auf ihr Gesicht.

 

Eines, was ihre volle Stärke zeigte.

 

 

 

 

 

 

Spirit•The Storyteller• Photo by Larisa-K / pixabayPhoto by Larisa-K / pixabay

Die Geschichtenerzählerin

Auszug 

 

 Kategorie Buch (in Arbeit) / Phantasie

 

 

Das Gespräch kam ins Stocken, die Wut seinerseits verrauchte wie Nebel im Wind.

Er schluckte hart, seine Kehle war trocken geworden von seinem Ärger, von verzweifelten Worten, tiefer Trauer, die hochgekommen war.

Doch als er ihr ins Gesicht sah, weiteten sich seine Augen überraschend.

Er sah und fühlte eine Stärke, die ihn aufwühlte. Es strahlte als reine Kraft aus ihr heraus, ihre Augen leuchteten geheimnisvoll, so als würden in ihnen das Licht des Lebens hell leuchten.

Und dann erschuf ihre Stimme ein Universum an Farben und Klängen, gab Energie und Visualität.

„Wenn ich sterbe, dann möchte ich fliegen, möchte eintauchen in das Blaue des Himmels, auf weißen Wolken treiben und den weichen Körper eines Drachens unter mir haben. Solch einen Drachen, den man aus Kinderbüchern kennt, groß, mit Schuppen und Flügeln.

Ich möchte eins mit ihm werden und ihm die Führung durch den Himmel überlassen. Er wird mich an Orte führen, die weit unsere Vorstellung übertreffen. Wälder, die sich grün und üppig über kilometerlange Täler erstrecken, dann in einem See münden. Ich möchte über das Wasser fliegen, frei, nicht mehr erdgebunden. Und ich möchte in die Sonne fliegen, in ihr Licht eintauchen, wer weiß, vielleicht wandelt sich der Drache in pure Energie, durchbricht die Atmosphäre der Erde und lässt mich das Universum sehen, wo meine Seele reisen kann, zu neuen Orten, zu neuen Welten. Wo ich verstehen kann, was und wer ich wirklich bin!“

Sie pausierte kurz und ließ ihren abgeschweiften Blick wieder auf seinem Gesicht ruhen.

„Nein, ich habe keine Angst! Wir haben alle eine Berufung hier auf der Erde und wenn wir sie verneinen zu erfüllen oder sie nicht finden, dann wird unsere Seele weiterziehen. Dann wird das Leben selbst deinen Körper und deine Seele trennen und dir eine neue Chance in einem neuen Leben geben, bis du deine Berufung erkennst.“

Alle seine Ironie, sein Sarkasmus, die bitteren Worte waren wie weggeblasen.

Das Bild, was sie so simpel mit ihren Worten erschaffen hatte, klebte in seinem Geist, gab ihm ein Wohlgefühl, welches er schon lange nicht mehr erlebt hatte und ließ ihn Ruhe in seiner Seele finden.

Er sah sich selbst.

Auf dem Rücken eines großen, mächtigen, weißen Drachen, dessen Schuppen im untergehenden Licht der Sonne glänzten wie mit Diamantenstaub überzogen. Er konnte die Wärme des Körpers unter ihm spüren, die flüssigen Bewegungen, und er wunderte sich über sein Vertrauen in dieses Tier. Aber dann erkannte er, das er mit dem Drachen verbunden war. 

Er war der Drache. Es war ein Teil seiner Seele... und er ließ seine Seele frei, gab ihr Raum und Platz und...

Wind umgab ihn. Er flog so hoch...

Der Horizont verfärbte sich rötlich und darüber zog sich eine blauschwarze Schneise, in der Abermillionen von Sternen funkelten. 

Es war atemberaubend! 

Und anstatt sich klein zu fühlen, fühlte er sich verbunden, mit sich, mit der Welt.

Zufriedenheit erfüllte ihn.

 

Die Geschichtenerzählerin stand leise auf, als der kahle Krankenraum sich ins Halbdunkel legte. Sie sah auf den friedlich schlafenden Mann, der mit einem sanften Lächeln, seltsam jung und dennoch mit den ausgezerrten Gesichtszügen seiner Krankheit versehen, fast schon verloren in den weißen Laken lag.

Sie hatte ihm einen Weg gegeben. Einen Weg, der ihn entweder auf eine Reise in die Heilung führte... oder ins Verderben.

Er würde seine Reise selbst wählen. Er hatte noch eine Chance.

Eine Chance, seine Bestimmung zu finden.

Die Macht ihrer Worte war magisch.

Wie magisch, das würde er selbst entscheiden.

Mit einem kleinen Klick fiel die Türe ins Schloss.

Sie würde morgen erfahren, welche Reise er angetreten hatte.

 

 

 

 

 Das erotische Schlüssellochphoto by efes_1 / pixabayphoto by efes_1 / pixabay

 

 Kategorie Kurzgeschichte /Erotik

 

 

Heiße provenzalische Sommersonne schuf Schattenspiele von nackter Haut auf Leinwand. Zeichnete warme, weiche Konturen einer Weiblichkeit ab und ließ den stillen Zuschauer im Geheimen sich einer zusätzlichen Tortur unterziehen, die er ohnehin schon hatte, da kein Schatten an der Hüttenseite , wo er sich verbarg, auch nur einen Hauch Kühlung brachte.

Ihre nassen Finger, amberfarben, mit einem Hauch Gold darin, hinterließen auf dem rauen Canvas eine Spur von Lebendigkeit, ehe sie ihre Finger erneut in ein Wassergefäß tauchte um dann Perlen von Wasser auf ihre Brustspitzen zu verteilen.

Der stumme, aber dennoch rege an der Betrachtung Teilnehmende weidete sich an dem Bild, das sich ihm so heimlich bot. Er verfolgte schamlos und begierig den Weg eines einzelnen Wassertropfens, der sich mit einer Affinität an goldfarbenen Partikeln der sanft gebräunten Haut widersetzte und sich einen Weg zu einem flachen Bauch bahnte. Dann verlor er sich, da sich die Besitzerin bereits einer neuen Farbe widmete und begann mit zwei Fingern eine tiefdunkle, lilafarbene Paste anzurühren.

Ihr Körper bog sich geschmeidig und eröffnete dem neugierigen Auge eine neue Perspektive, die ihn die Luft anhielten ließ.

Sie musste sich bücken, um an ein Pulver zu gelangen und sie ging dabei nicht in die Knie, sondern bog sich weit nach vorne, um ihm einen nackten Blick auf ihre intimste Weiblichkeit zu bieten. 

Die ungeahnte, aber dennoch in aller Stille, gewünschte Wirkung auf seine Sinne blieb nicht aus. Zwar geradewegs auf der Schwelle vom Schuljungen zum Mann stehend, besaß er das natürliche Wissen, das das, was sich ihm gerade geboten hatte, die Erfüllung war, worüber seine Freunde sich schon so großzügig unterhielten. Blut rauschte in seinen Ohren und hinterließ einen sengenden Weg in seine geradewegs zu eng gewordenen Hosen. Er presste sich, nun männlich ungeduldig, an die von der Natur ausgebleichten Bretter der alten Fischhütte.

Sein unschuldiges Kennerauge erblickte rasch das sie nun die Paste großzügig auf die weiße Fläche vor sich verteilte. Ihre Handgelenke, die sich in regelmäßigen Abständen den Schweiß aus den Augen wischten, hinterließen interessante Farbmuster in ihrem Gesicht. Er blieb an ihren halbgeöffneten Lippen hängen, Lippen, die bestimmt gut küssen würden (wenn er denn gewusst hätte, wo und wie), die vermutlich viele süße Laute und ein schmetterlingsgleiches Lachen erzeugen könnten.

Seine Hand fand die Beule in seiner Hose und er musste sich fest auf die Lippen beißen, um keinen Klang des Wohlbefindens zu erzeugen.

Derweil versuchte die Nymphe seiner Begierde ein wenig Farbspiel auf ihre zu füllende Fläche zu bringen, indem sie mit weit geschwungenen Bewegungen und mit Hilfe eines kurzen, aber dicken Pinsels, knalliges Orange verteilte und einen Kontrast zwischen Dunkel und Hell herauszuarbeiten versuchte. Dass dabei ihre Brüste, schwer wie ein paar freischwingende fleischgewordene Honigmelonen, mit in die Bewegung kamen, registrierte sie gar nicht. Spritzer der so frei verteilten Farbe überzogen gierig die zarte, nackte Haut.

Raue Finger fanden angepresst an die alte Holztür einen eigenständigen Rhythmus, der den Stoff seiner kurzen Hose aufheizen ließ. Kundige Finger fanden eifrig einen Knopf und keinen Augenblick später stand er im Freien.

Ihre Finger verwischten jetzt sanfte Übergange, tupften hier und da einige Kleckse einer Farbe, die er nicht benennen konnte, während sich mit einem mal seine Augen heftig weiteten. Ein anderer Pinsel, nass mit roter Farbe hinterließ einen dicken Farbklecks auf ihrem Oberschenkel und ihre Lippen formten einen überraschten, dann jedoch einen wohligen Laut, als die Neuentdeckung der kühlen Farbe, gepaart mit einem weichen Pinsel auf ihrer verschwitzt erhitzten Haut einen angenehmen Effekt hinterließen.

Das Werkzeug zog eine rote Spur bis zu dem Übergang, wo Schenkel und Schamhaar sich trafen und sie hielt kurz inne, um erneut Farbe aufzunehmen, dann bahnte sich der haarige Helfer einen Weg über ihren Venushügel und...

Dem Beobachter des nun farbig gewordenen, lebendigen Kunstwerkes stoppte der Atem.

Ihre unteren Lippen nahmen den Pinsel nicht auf, sie betrachtete sich erst, bevor sie mit fast hypnotischer Langsamkeit einen sauberen Pinsel nahm, ihn unter fließend Wasser nass machte um dann endlich ihre aufheizte Mitte zu befeuchten.

Vergessen war sein männlichstes Teil. Sein Blick war gefesselt. Sie hockte nun breitbeinig auf einem Schemel, seitlich vor der Leinwand, der ihre eigentliche Aufmerksamkeit hätte dienen sollen und gewährte ihm einen Einblick in das letzte visuelle Geheimnis, was ihm bis dato so schmerzhaft verborgen geblieben war. Das Spreizen ihrer langen Beine eröffnete eine Art Blume, mit Blütenblättern, die von einem Sonnenstrahl beleuchtet und vom Pinselhaar befeuchtet glitzerten wie eine vom Tau benetzte einzigartige Blüte. Das sanfte Stöhnen der nackten Schönheit ließ ihn wieder aus seiner Starre kommen und er widmete sich dem harten Druck seiner Lenden, der ihm jetzt zu schaffen machte. Und so begann er ihre Bewegungen zu imitieren, ihr Pinselspiel, was Farbe auf ihre Wange zauberte, ohne dass sie dort gemalt hatte. Ihre sanften, streichenden, unschuldig und dennoch bewusst gesteuerten Bewegungen ließen Blütennektar auf ihr Gemälde zaubern und er konnte sich nicht erklären, wo die milchig weiße Farbe, die da so großzügig ihre Weiblichkeit benetzte, herkam. Einzelne Tropfen rannten ungehindert über die Innenseite ihrer Schenkel und tropften ungesühnt auf den staubigen Boden.

Sie drehte nun den Pinsel so, dass die Haare des unfreiwilligen Instrumentes in seine Richtung schauten, während sie den Kopf des Stiels benetzte um ihn dann langsam und anschaulich mit kreisenden Bewegungen zwischen ihren weit gespreizten Lippen tanzen zu lassen. Dann stöhnte sie mit einem Mal auf, als sie mit einer einzig kraftvollen Bewegung dem Pinsel eine neue Bedeutung gab.

Ihr Kopf flog in den Nacken, sie ergab sich einem lautlosen Schrei, der von einem seltsamen Lächeln begleitet wurde und der geheime Sinnesverweiler registrierte in seinem lustumwirbelten Verstand, dass ihre Hüften heftigen Zuckungen unterlegen waren, die sie nun kraftvoll und zwanghaft zurückhielt. Seine Hand hatte in der Zwischenzeit seinen Rhythmus gefunden, stetig, langsam, qual- und genussvoll.

Die holde Sünde verlagerte nun ein wenig ihre Position und ließ sich ein klein wenig nach vorne rutschen um besseren Zugang zu ihrem gefüllten Eingang zu bekommen. Seine unreifen Gedanken wurden überschwemmt von weiblichen, lustvollen Lauten, die unwillkürlich einen Anstieg seines Härtegrades vor seinem Unterleib verzeichneten und wiederrum passte er sich dem von ihr vorgegebenen Rhythmus an, bis er mit geschlossenen Augen endlich Erlösung fand.

 

Das Farbspiel der Sonne kreierte ein Muster auf ihre eigene Leinwand, ihre natürliche Farbe und dem Pinsel, der ihr geholfen hatte, ihr intimes Gemälde so ungestüm zu ende zu bringen.

Während ihr unfreiwilliger Zuschauer zitternd und mühsam seinen Atem holend, an der von der Sonne erwärmten Brettertüre stand und sich überlegte, was Kunst eigentlich für ihn bedeutete.

Denn unwiederbringlich würde für ihn in Zukunft jedes Gemälde, jedes Farbspektrum und jeder behaarte Pinsel genau jenen Akt bedeuten, dem er so heimlich inne gewohnt hatte.

Mit einem schwermütigen Gefühl verließ er sein Guckloch, was ihm auf solch eine wunderliche Art und Weise einen Einblick in die Lehre der Farben und Formen gewährt hatte.

Nächstes Jahr.

Nächstes Jahr würde wieder Sommer sein...

 

 

 

 

 Der Kaffee der Schandephoto by pixel2013 / pixabayphoto by pixel2013 / pixabay

 

Kategorie Kurzgeschichte / Reales

 

 

 Es war ja nicht so, dass sie noch nie Kaffee trinken gewesen wäre.

Eigentlich war es nichts besonderes. Eher normal, so normal, wie ein gutes Gespräch mit einer Freundin oder für andere Leute der Spaziergang mit Hund.

Doch heute war es was anderes. Nicht die Atmosphäre des kleinen Cafés an der Ecke, nicht die Bedienung, die Inneneinrichtung oder der Kaffee an sich. Es war der cremige Milchschaum auf ihrem Latte, der irgendwie... anders... war.

 

Sonst war er löchrig und fisselte vor sich hin, ehe er dann irgendwann dank der Gravitation zusammenfiel um sich in ein Häufchen ekliges Gemansche zu verwandeln. Der Genießerin an sich blieb dann nicht viel übrig als den Rest Milchschaum frustriert in Ihrem Kaffee unterzurühren, um nicht an das Desaster eines Möchte-Gern-Latte erinnert zu werden.

Aber dieser hier war definitiv anders.

Der Schaum stand, war feinporig, locker und hatte eine unvergleichliche hellcreme Farbe, was perfekt zu der hellen Farbe zu dem darunter befindlichen Kaffee passte. Es war wie Milch und Schokolade, nur nicht solch ein starker Kontrast.

 

Das Mädchen leckte sich den Schaum von den Lippen und testet den Geschmack auf ihrer Zunge. Normalerweise hinterließ dieser Latte einen fast bitteren Geschmack an ihren Geschmacksknospen, aber diesmal nicht. Sie schielte heimlich zu demjenigen hinter der Theke, der für den Kaffee zuständig war, aber es war dasselbe Gesicht wie immer, an ihm konnte es also nicht liegen. 

Hmm, neuer Kaffee, neue Milch, neue Maschine. Sie wagte sich ihn eine Weile zu beobachten, rings um sie war genug Betrieb, dass er genügend Kaffee zu machen hatte.

Nein, ER war nachlässig wie immer. Anstatt die Kaffeezubereitung mit der Hand eines sanften Liebhabers zu dirigieren, behandelte er Tassen, Milch und Maschine wie ein Fließbandarbeiter, der lieblose Metallteile abstempelt.

Ihr Blick zuckte zu den Kaffeetüten, die demonstrativ über der Maschine gestapelt waren, nein, die Verpackung war auch wie immer. Als er geräuschvoll die Türe zu einer Kühleinheit hinter der Theke zuschob und sie aufgrund dessen leicht zusammenzuckte, sah sie ebenfalls eine bekannte Verpackung auf der die große grüne Kuh unter den exzentrischen Buchstaben MELK prangte.

 

Aber was war es? Was war der Grund für die Veränderung? Wenn nicht der Zubereiter und die Zutaten....

 

Das Mädchen stützte nachdenklich ihre Hände unter ihr Kinn und dachte darüber nach, dass eine Maschine tatsächlich der Grund sein konnte, dass ihre Latte eine paradiesische Verwandlung durchgemacht hatte.

Das war lächerlich. Die Maschine war alt, fast schon altertümlich und der Servicemann, den sie zwangsläufig bei ihren regelmäßigen Besuchen zu Gesicht bekommen hatte, war ein älterer Mann mit Brillengläsern so dick wie ein Fischaquarium. Seine Hand mit dem überdimensionalen Schraubenzieher zitterte so stark, dass er keinesfalls eine Feineinstellung an der Maschine hinbekommen hätte, selbst wenn er es gewollt hätte.

Sie schmollte jetzt. Von allen Dingen, die ihr wichtig waren, war ihr täglicher Kaffee ihr persönlicher Luxus, den sie nun perfekt genießen konnte - und wusste nicht den Grund!

Sie haderte mit sich, ob das der Grund sein sollte ab jetzt keinen Latte mehr zu trinken, aber das wäre eine Schande, die es nicht mal ansatzweise zu überdenken galt.

 

Aber musste sie den Grund unbedingt wissen?

 

Mussten Menschen immer für Alles eine Erklärung haben?

 

Musste sie immer alles benennen können, was ihr Freude bereitete?

 

Nein, entschied sie, definitiv nicht. Sie nahm sich vor, diesen ihr neuen unbekannten Luxus zu genießen, wer wusste schon, wie lange es anhalten würde. Würde der alte Servicemann die Maschine demnächst neu einstellen und die Schraube so fest anziehen, dass kein Kaffee samt Milchschaum mehr aus der Maschine käme, das WÄRE eine Schande!

Aber so?

Sie griff nach ihrem Glas ihres mittlerweile halbwarmen Latte und genoss das Gefühl eines luxuriösen sanften Gefühls auf ihrer Zunge, so als würde man flüssige Seide ablecken und diese würde ein Gefühl im Mund hinterlassen, als hätte man die haarlose, frisch geduschte Brust seines Liebhabers abgeleckt und würde sich daran berauschen.

Hmmmmm. 

 

Das Mädchen lehnte sich entspannt zurück um sich den letzten Zug ihrer außergewöhnlichen Kaffeespezialität zu gönnen. Es war ihr Höhepunkt des Tages, die nachmittägliche Entspannung inmitten eines Alltags der an ihr vorbei rauschte wie ein Zeitraffer, der keinen Raum ließ um sich der sensitiven Wahrnehmung ihrer Sinne zu widmen, außer es ging darum, die Sinne anderer Leute zu befriedigen, indem sie ihre Kunden zufrieden stellte, indem sie die Waren verpackte und abschließend kassierte.

Aber wo blieb ihre Befriedigung, in einem harten Alltag, der keinen Raum für wahre Gefühle hatte? War es da nicht nur natürlich dass sie einen Kaffee als ultimative Sekunde ihres Lebens betrachtete?

So als wenn man einem verräuchertem Raum an die frische Luft kommt und tief Luft holt, sich den Sauerstoff belebend in jede Zelle der Lunge zieht um dann die Imagination zu haben, dass die Luft, in jenem Fall am besten erfrischend kalt, den ganzen Körper in Schwingung versetzt und die nötige Energie gibt, damit man wieder weitermachen kann.

Das Mädchen seufzte. Sie hatte noch eine gute halbe Stunde, ehe sie ihr Geschäft wieder aufschließen musste.

Das wäre genug Zeit um...

Lächelnd erwarb sie die Aufmerksamkeit des Barkeepers und er verstand ohne Worte, was sie wollte, als sie noch breiter lächelnd an ihr leeres Latte Glas tippte.

Eine Schande, sich einen perfekten Moment im Leben zu ruinieren.  

 

 

 

 

Drachenblutphoto by sarahrichterart / pixabayphoto by sarahrichterart / pixabay

 

Kategorie Kurzgeschichte / Phantasie

 

 

Inmitten des Chaos, des Wirren des Krieges, eingebettet in Kampfschrei, Blutgeruch und dem grausamen Gesicht des Todes, kam sie zum Halt, so als hätte sie eine unsichtbare Kraft inmitten aus dem Nichts gestoppt. 

Vor ihr landete etwas, etwas Schweres, Großes, etwas, was sie noch nie im Leben gesehen hatte.

Der Drache, geschuppt mit Silber, leuchtete wie ein Kleinod inmitten des Chaos. 

Blutunterlaufende Augen mit geschlitzten Pupillen drehten sich zu ihr. Er schien...wütend zu sein. Sie schluckte trocken, unbewusst. Ihre Augen hefteten sich in seinen Blick, unsicher, was ein Gottesbote inmitten eines Schlachtfeldes zu suchen hatte. 

Sie bemerkte nur am Rande, das um sie herum immer mehr das Kampfgetümmel erstarb. Immer mehr Blicke, egal unter welcher Fahne, richteten sich auf das große, imposante Tier, was vor ihr aufgetaucht war. Der Drache, so als würde er auf etwas warten, sah in die Runde, die Augen, trotzihrer unheimlichen Art blickten weise und allumfassend umher. 

Und, so, als würde er die gesamte Situation verstehen, in der er gelandet war, reagierte er. 

In der Tiefe seines Brustkorbes formte sich ein Grollen, einem nahenden Erdbeben gleich, rumorte es unter ihren Füßen, dann fauchte er los, der Laut unangenehm und überlaut. 

Es war reine Intuition, dass sie ihre Ohren schnell genug zuhielt, der Laut dennoch unangenehm durchdringend. Um sie herum pressten sich die Elben ihre Hände ebenso an den Kopf, die Bergdämonen hielten noch etwas länger durch, ehe auch sie von dem störenden Geräusch erfasst wurden. Es zwang einige von ihnen in die Knie, da ihre Helme zu schwer waren und sie sie nicht schnell genug abnehmen konnten.

Mit dem Fauchen erlag das Kampfgetümmel gänzlich. 

Und damit erstarb auch das Blutvergießen.

Mit dem Fauchen wurde allerdings auch etwas geboren. Sie bemerkte es zuerst, da es in ihrem Körper kribbelte, so wie Insektenbisse. Das Kribbeln wurde wärmer, durchdringender und dann war da kein Zweifel mehr. Uralte, erdgebundene Magie durchzog sie, das gesamte Schlachtfeld, das ganze Tal. Und, alles was tot, oder im Sterben war, wurde erlöst, verwandelte sich in reine Energie, hell strahlend. 

Das, was verwundet war, egal welches Lebewesen, wurde geheilt.

Als das Fauchen erstarb, erstarb mit ihm die Magie, aber es war, als wäre ein neuer Tag geboren worden, frisch, lebendig und...friedlich. 

 

Und auch sie fühlte sich wie neugeboren, ihre Kampfeslust in der Wurzel erstickt, der Hass, die Wut in Luft aufgelöst.

Sie löste ihren Blick von dem Drachen, nur um festzustellen, dass es allen anderen auch so ging. 

Die verwunderten Blicke verrieten ihr, dass ihre Kampfgefährten genauso wie sie betroffen waren von der Drachenmagie wie sie selbst.

Und ausnahmslos alle legten ihre Waffen nieder. Die Botschaft war klar und verständlich.

Sie nestelte das weiße Band hervor, dass zur absoluten Not den Rückzug andeutete. 

Doch diesmal hatte es eine andere Bedeutung, als sie es nicht um eine Speerspitze band, sondern um die blutverschmierte Schwertspitze. Mit allerletzter Kraft schaffte sie es, das Schwert hoch in den Himmel zu halten.

Das Zeichen des Friedens.

Es dauerte nur einen Wimpernschlag, dann erscholl das Jubeln ihrer Männer in dem Tal, die Bergdämonen zögerten noch, doch dann fielen sie ein, die tiefen Stimmen erschufen einen schönen Kontrast zu den eher helleren Elbenlauten.

Und so, als würde der Drache dem zustimmen, gab das göttliche Tier glucksende Laute von sich, als würde es lachen.

Dann jedoch wandte er sich zu ihr, die Schnauze des Silberschuppens gefährlich nah an ihrem Körper.

Er sog ihren Geruch ein, schnuppernd. Dann stieß er sie spielerisch an. Der gutgemeinte Schubser brachte sie fast aus dem Gleichgewicht, ihre Rüstung machte sie zusehends unbeweglicher.

Als der Drache sich weiter zu ihr bewegte und sie schließlich dennoch auf dem Boden landete, passierte etwas eigenartiges.

Er verwandelte sich. 

Die Tiergestalt verschwand, formte sich in eine elbenähnliche Gestalt und endlich konnte sie Details sehen.

Ein Mann, einem aus ihrem Volke ähnelnd, stand vor ihr, lange silbrig glänzende Haare ließen keinen Zweifel zu, dass es sich um den Drachen handelte, der vor ihr gestanden hatte. 

Das weiße Gewand wirkte seltsam unpassend, angesichts der Tatsache, dass hier an dem Platz vor einigen Augenblicken noch Blutvergießen stattgefunden hatte.

Das Gesicht fein, mit keinen verwandten Zügen, die man hätte beschreiben können, außer: göttlich. 

Das Wesen war schließlich auch ein Götterbote! Also sollte es auch so aussehen, entschied sie. Sie musste blinzeln, als sich sein Blick zu lange in ihren bohrte. Dann wurde ihr warm, sie wurde rot. Der, ähm, Drache war nicht hässlich, seine Erscheinung hätte mit jedem adeligen Blut mithalten können. 

Dann erklang seine Stimme.

“Gegrüßt seist Du, Prinzessin der Elben. Ich bin der Bote derer, die Deinen Clan über 1000 Monde beschützt haben und wohlwollend auf Dich herabsehen! Nun, da Du so gekämpft hast, diesen Krieg erst gar nicht entstehen zu lassen, hat der göttliche Rat beschlossen, Dir zur Hilfe zu eilen, damit dieses sinnlose Abschlachten zuende sei!“

Er machte eine kurze Pause, als er in sein Gewand griff und eine Art Schmuckstück hervorzog und ihr auf ausgestreckter Hand entgegenhielt. Es war einem königlichen Siegel gleich, dennoch waren die Steine der Kette, sowie der Siegelstein feiner, ausdrucksvoller und von feinerem Material als ihr eigenes.

“Du wurdest ausgewählt das göttliche Siegel zu empfangen und bis zu Deinem Ende zu tragen! Als Berater der Götter in allen Belangen wurde ich, Seriel, ausgewählt um Dir zur Seite zu stehen! Dieses Land und seine Bewohner sind der Nacht zugetan, dies muss wieder in die göttliche Fügung zurück! Licht und Tag sollen Nacht und Dunkelheit verdrängen!“

Die melodische Stimme hallte nach, hinterließ Gänsehaut auf ihrem Körper.

Sie nahm das Symbol an sich, presste es an ihr Herz. Es war das Symbol des Friedens und der Freiheit! Wie konnte sie nicht...

Dann verbeugte sie sich vor dem Boten der Götter.

“So sei es! Hab Dank!“, presste sie hervor, ungewöhnlich überwältigt, dennoch erleichtert.

Es war ein Neubeginn.

Und mit einer Macht an ihrer Seite, die weitaus mehr war als königliches Geblüt.

Die Götter waren ihr wahrhaftig wohlgesonnen!

Endlich würde ein Krieg, der bereits zehn Generationen dauerte, enden. Endlich würde die Länder von  Danna’ho wieder blühen und nicht verwelken.

Sie richtete sich auf und suchte bewusst diesen Blick, der sie durchdrang.

Und so, als würde er ihre Gedanken nur zu gut erraten können, lächelte er.

Es war das Lächeln eines Neubeginnes!

 

 

 

 

 

 

 

 

 Weitere Geschichten sind in Arbeit, komm zurück und lies weiter!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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